Minderheitensekretariat der vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen

Wen vertreten wir?

Die deutschen Sinti und Roma

Sinti und Roma leben seit Jahrhunderten in Europa. In ihren jeweiligen Heimatländern bilden sie historisch gewachsene Minderheiten, die sich selbst Sinti oder Roma nennen, wobei Sinti die in West- und Mitteleuropa beheimateten Angehörigen der Minderheit, Roma diejenigen ost- und südosteuropäischer Herkunft bezeichnet. Außerhalb des deutschen Sprachraums wird Roma als Name für die gesamte Minderheit verwendet. 

In Deutschland sind Sinti und Roma seit 600 Jahren beheimatet. Erstmals wurden sie 1407 in der Bischofsstadt Hildesheim urkundlich erwähnt. Nach Schätzungen leben in Deutschland heute etwa 60.000 deutsche Sinti und rund 10.000 deutsche Roma. Neben Deutsch sprechen sie als zweite Muttersprache die Minderheitensprache Romanes. Die deutschen Sinti und Roma leben im gesamten Bundesgebiet.

Während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft waren die Sinti und Roma Verfolgung und Völkermord ausgesetzt – in Deutschland, den deutsch-besetzten Gebieten und den mit Hitler verbündeten Staaten. Etwa 500.000 Sinti und Roma fielen dem Rassenwahn der Nationalsozialisten und dem an ihnen systematisch geplanten Völkermord zum Opfer, ihr kulturelles Erbe wurde zu einem großen Teil zerstört.

Die Angehörigen der deutschen Sinti und Roma haben sich zur Vertretung ihrer Interessen und zur Stärkung ihrer Kultur in unterschiedlichen Vereinen organisiert – wie dem Zentralrat der Deutschen Sinti und Roma e.V. oder der Sinti Allianz Deutschland.


Am 17. März 1982 empfing der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt eine Delegation des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und anerkannte den Völkermord an den Sinti und Roma aus Gründen der sogenannten "Rasse" in völkerrechtlich verbindlicher Weise.


Am 24. Oktober 2012 wurde das von Dani Karavan entworfene Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas von der Bundesregierung in Anwesenheit von über 100 Holocaust-Überlebenden feierlich eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben.


Alle zwei Jahre verleiht das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma den von der Manfred Lautenschläger Stiftung gestifteten Europäischen Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma. Hier die Preisverleihung am 3. April 2012 an Thomas Hammarberg und den Sonderpreisträger George Lacatus.


Auszubildende junge Sinti vor dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma


Erzählcafé "Paramissa": Der deutsche Sinto Reinhold Lagrene bei einer Lesung von Erzählungen aus der reichhaltigen Tradition der deutschen Sinti und Roma.


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