Aktuelles

Gedenkveranstaltung mit Konzert: Zehn Jahre Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma

20.10.2022

Zehn Jahre Denkmal in Berlin: Das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma lädt aus diesem Anlass gemeinsam mit dem Zentralrat am 22. und 23. Oktober zu einer wissenschaftlichen Tagung mit Festvortrag sowie der Uraufführung des Oratoriums "O Lungo (D)rom" ein. Tickets für die Veranstaltung im Berliner Konzerthaus sind noch erhältlich. Die Anmeldung zur Teilnahme an den vier Panels ist ebenfalls noch möglich. 
 
Vor zehn Jahren, am 24. Oktober 2012, wurde in Berlin in unmittelbarer Nähe des Reichstages das zentrale Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas der Öffentlichkeit übergeben. Mit diesem von Dani Karavan (1930-2021) gestalteten nationalen Erinnerungsort im politischen Zentrum der Bundesrepublik bekennt sich der demokratische Rechtsstaat zu seiner historischen Verantwortung für den Holocaust an den Sinti und Roma. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens findet am 24. Oktober ein gemeinsamer Festakt der Stiftung Denkmal und des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma statt – sprechen werden dabei der Holocaust-Überlebende Zoni Weisz, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Vorsitzende des Zentralrates Romani Rose. Zusammen laden das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma sowie der Zentralrat zudem rund um dieses besondere Datum zu verschiedenen Veranstaltungen in Berlin ein.

In Kooperation mit der Evangelischen Akademie zu Berlin findet eine wissenschaftliche Tagung unter dem Titel „Gedenken an den Holocaust an den Sinti und Roma. Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen“ statt. Die zweitägige Veranstaltung beginnt mit einem Festvortrag von Prof. Dr. Klaus-Michael Bogdal (Universität Bielefeld) am Samstag, den 22. Oktober, um 19 Uhr in der Evangelischen Akademie zu Berlin (Charlottenstraße 53/54, 10117 Berlin). Das Thema lautet: „Gedenken – Film – Antiziganismus“. 
Neue Gedenkprojekte wie das niederländische „Nationaal Holocaust Namenmonument“ in Amsterdam folgen dem Prinzip eines gemeinsamen Gedenkens an die Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik unter Juden wie unter Sinti und Roma. Auch in Deutschland ist eine zunehmende Vernetzung zwischen Vertretern der beiden Opfergruppen zu beobachten. Gleichzeitig aber ist die deutsche Erinnerungskultur noch immer stärker durch ein Nebeneinander als durch ein Miteinander geprägt. Den Ausgangspunkt der Diskussion wird die Beschäftigung mit der Entstehung und Durchsetzung des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas bilden. 

In vier Panels nehmen am Sonntag, 23. Oktober, ab 9:30 Uhr in der Evangelischen Akademie zu Berlin hochrangige Vertreterinnen und Vertreter von deutschen und internationalen Gedenkstätten, Museen und Einrichtungen der politischen Bildung unterschiedliche Aspekte der Gedenkkultur in den Blick: Wie sollen Akteure im Bereich des Gedenkens mit den Herausforderungen durch neuen Nationalismus und eine zunehmend polarisierte Gesellschaft umgehen? Welchen Aufgaben müssen sie sich stellen? Wie politisch sollen sie sich künftig positionieren? Wie unterscheiden sich diese Herausforderungen im internationalen Vergleich? Welche Rolle können und sollen Bildungsprogramme gegen Antiziganismus und Antisemitismus sowie für Demokratiebildung spielen?

Ein festliches Konzert mit dem mehrfach ausgezeichneten „Alban Berg Ensemble Wien“ steht dann am Sonntag, den 23. Oktober, um 19:30 Uhr (Einlass 19 Uhr) im Konzerthaus Berlin (Kleiner Saal, Gendarmenmarkt, 10117 Berlin) auf dem Programm. Die Musikerinnen und Musiker des „Alban Berg Ensemble Wien“ werden mit „O Lungo (D)rom – Der lange Weg zur Geschichte der Sinti und Roma“ von Ralf Yusuf Gawlick ein außergewöhnliches Oratorium spielen. Der Komponist und Professor am Boston College setzt sich darin mit der langen Geschichte der Minderheit auseinander und thematisiert dabei sowohl die schmerzlichen wie die hoffnungsvollen Momente. „O Lungo (D)rom“ feiert an diesem Abend seine Uraufführung.

Ralf Yusuf Gawlick ist Angehöriger der Minderheit, wurde 1969 im bayerischen Pfaffenhofen geboren und wuchs bei Adoptiveltern in Nordrhein-Westfalen auf. Heute lebt er in Boston. Bei der Uraufführung seines Werks, das er dem Zentralratsvorsitzenden Romani Rose gewidmet hat, wird der Komponist anwesend sein und zu Beginn eine kurze Einführung geben.
Die interessierte Öffentlichkeit, die an der Tagung teilnehmen möchte, kann sich per E-Mail unter sekretariat@sintiundroma.de anmelden. Tickets für die Uraufführung von „O Lungo (D)rom“ sind unter https://tickets.konzerthaus.de/eventim.webshop/webticket/seatmap?eventId=13417&uz=19%3A30&spst=2&da=23.10.2022 erhältlich. 

 
Das Tagungsprogramm findet sich unter: https://dokuzentrum.sintiundroma.de/aktuelles/veranstaltungen/gedenken-holocaust-sinti-roma-tagung/

  
(Pressemitteilung und Fotos: Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma) 
 

Foto baven: Am 24. Oktober 2012 wurde das von Dani Karavan entworfene Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas von der Bundesregierung in Anwesenheit von über 100 Holocaust-Überlebenden feierlich eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben.

Download
Zurück zur Übersicht

Moin!

Wutrobnje witajće!

Hjertlig velkommen!

Latscho Diewes!

Hartlik wäljkiimen!

Witajśo k nam!

Herzlich Willkommen!

Welcome!